Toskana 2009

Februar 2009
Unsere Topweine Sämtliche Weine und VKN

Wie (fast) jedes Jahr in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten waren wir von Dienstag bis Sonntag letzter Woche zu Gast bei den "Anteprime" der drei toskanischen Klassiker Chianti Classico, Nobile di Montepulciano und Brunello di Montalcino und haben fast 250 Weine der neuen, zu Jahresanfang für den Verkauf freigegebenen Jahrgänge für Sie verkostet. Ergänzt werden diese Notizen durch eine Reihe von Weinen, die wir bei unterschiedlichen Gelegenheiten im Laufe der letzten Monate probieren konnten.

Der Stilwandel, von dem wir bereits im vergangenen Jahr beim Chianti Classico berichten konnte, hat sich konsolidiert, und der neue Jahrgang 2007 glänzte mit wunderbar ätherisch-floralem Duft und mit eleganter, nicht allzu opulenter, aber gut artikulierter Struktur. Peinlich war bei der Veranstaltung in Florenz allenfalls, dass einige Weine, die auf den Verkostungslisten standen, partout nicht zu finden waren: Am ersten Tag waren schon wenige Stunden nach Beginn der Tastings 6 der ersten 30 Weine, nach denen wir fragten "ausgetrunken", und am zweiten Tag fehlte bereits eine Stunde nach Veranstaltungsbeginn sogar der Wein von Castello di Ama, dessen Chef immerhin auch Präsident des Classico-Consorzio ist.

Dazu noch die Tatsache, dass sich kaum ein Weingutsbesitzer oder Önologe bei der Veranstaltung blicken ließ - früher war das bedeutend besser -, und der Eindruck war komplett, dass die Erzeuger der Zentraltoskana zwar gerne 150 oder 200 Journalisten aus aller Welt nach Florenz einluden, dass sie ihnen aber ansonsten vollkommen schnuppe waren.

Beim Nobile di Montepulciano präsentierte man einen anständigen, wenn auch nicht überragenden Jahrgang 2006, hätte aber die Riserva 2005 besser nicht mehr ausgeschenkt. Das, was unter diesem Titel in die Flasche kam, war unterirdisch und teilweise deutlich schlechter als die normalen Jahrgangsweine, die wir im vergangenen Jahr verkosten konnten.

Dass sich der Stilwandel im Gefolge des so genannten Brunello-Skandals in Montalcino etwas abrupt und unvermittelt angesagt hat, war den Weinen durchaus anzumerken, und das, obwohl der Jahrgang eigentlich als Jahrhundertjahrgang angekündigt worden war. Die meisten Weine zeigten unglaublich reife, alte Farbnuancen, im Duft fehlten die frische, würzigen Elemente, und mit der Säure, die den 2004er kennzeichnete, konnten viele Weinmacher gleich gar nichts anfangen. Sie präsentierten einen Jahrgang, der im Schnitt zwar keine schlechte Bewertung erhielt, bei dem aber die wirklichen Spitzenweine, die Weine, von denen man auch Wochen nach der Verkostung noch träumt, fehlten. Eigentlich schade!


Unsere Top 17

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Castiglion del Bosco srl (Montalcino) – Brunello di Montalcino Campo del Drago 2004
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Donatella Cinelli Colombini Srl (Montalcino) – Brunello di Montalcino Selezione Prime Donne 2004
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Le Filigare-Del Conte Srl (Barberino Val D'Elsa) – Chianti Classico DOCG Lorenzo 2007
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Marchesi Antinori Srl (Firenze) – Brunello di Montalcino Pian delle Vigne 2001
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Castello di Nipozzano-Marchesi De' Frescobaldi (Pelago) – Cabernet Sauvignon Toscana Igt Mormoreto 2005
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Castello di Radda (Radda In Chianti) – Chianti Classico DOCG Poggio Selvale 2007
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Castello di Volpaia (Radda In Chianti) – Chianti Classico DOCG Coltassala 2006 Riserva
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Fattoria Le Casalte (Montepulciano) – Nobile di Montepulciano Quercetonda 2006
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Fontodi (Greve In Chianti) – Chianti Classico DOCG 2007
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Greppone Mazzi - Chianti Ruffino Spa (Montalcino) – Brunello di Montalcino 2003 Riserva
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Icario (Montepulciano) – Nobile di Montepulciano Vitaroccia 2006
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Marchesi Antinori Srl (Firenze) – Brunello di Montalcino Pian delle Vigne 1999
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Ornellaia e Masseto Soc. agr. Srl (Castagneto Carducci) – Bolgheri rosso Ornellaia 2005
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Pian di Conte-Talenti (Montalcino) – Brunello di Montalcino 2004
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Tenuta Caparzo Srl (Montalcino) – Brunello di Montalcino La Casa 2004
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Tenuta Vitanza (Montalcino) – Brunello di Montalcino 2003 Riserva
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Luce della Vite Srl (Montalcino) – Igt Toscana Luce 2005
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