Die Toskana des Weins, das ist natürlich zunächst einmal der Chianti Classico, dem wir den letzten Verkostungsreport gewidmet hatten. Aber neben dem "Klassiker" gibt es jede Menge renommierter Herkunftsbezeichnungen wie Brunello, Bolgheri oder auch Rufina. Auch wenn wir die Weine aus Bolgheri - dort nimmt man am "Anteprima" genannten Verkostungszyklus im Februar leider überhaupt nicht teil -, aus Montalcino oder Montepulciano - dort weigert man sich, die Weine in Florenz zu präsentieren und zwingt die Teilnehmer zu endlosen Bustransfers und Hotelwechseln - nicht systematisch verkosten konnten und wollten, so blieb doch noch genug zu tun. Die Palette reicht von Carmignano über Morellino, Maremma, Rufina oder Valdarno di Sopra bis hin zu den Supertuscans, die heute meist unter der Igt-Bezeichnung "Toscana" firmieren.
Qualitativ müssen sich die Weine all dieser Appellationen im Vergleich mit dem Chianti Classico beileibe nicht verstecken. Im Gegenteil: Im Gebiet des Classico selbst stammen die besten Weine der einzelnen Weingüter oft immer noch aus dieser offiziell "minderwertigen" IGT-Appellation mit Namen "Toscana" - ein Überbleibsel aus Zeiten, in denen die Produktionsregeln des Classico Experimente mit Rebsorten, Ausbauformen etc. praktisch nicht zuließen. Seinerzeit mussten diese Weine sogar noch als "Tafelweine" verkauft werden, eine Situation, die glücklicherweise mit der Schaffung der IgT-Gebiete ein Ende gefunden hat. So heißt es heute für die Freunde toskanischer Weine immer mehr "Wer die Wahl hat, hat die Qual".