Rotweine der spanischen Spitzenappellation Ribera del Duero haben wir in den letzten beiden Jahrzehnten mehrfach verkostet, wobei erfreulicherweise festzustellen war, dass sich die Qualität der Weine über die Jahre immer weiter verbessert hat. Noch erfreulicher ist, dass ein Newcomer in unserer jüngsten Probe gleich die beste Note erzielte und nur knapp die Bewertung als „Traumwein“ verfehlte. Das verdeutlicht einmal mehr, dass im spanischen Weinbau vieles in Bewegung ist und lässt für die Zukunft noch spektakulärere Weine erhoffen.

Interessant ist, dass die beiden (Fast)Nachbarn und Parade-Appellationen Spaniens unterschiedliche Strategien einschlagen, wenn es um ihre Weiterentwicklung geht. Während man im Gebiet des Ribera del Duero eigenständige, so genannten „Vino de Pago“-Bezeichnungen eingeführt hat (etwa Carraovejas, Capellanes, Cielo), setzt man in der Rioja auf Einzellagen (s. „Ortstermine“ in diesem Heft). Dass das ohnehin nicht sehr einfach zu verstehende spanische Weingesetz dadurch nicht unbedingt verständlicher und praktikabler wird, dürfte auf der Hand liegen.

Da die Probenzusammenstellung etwas zufälligen Charakter hatte, muss es nicht wundern, dass einige der besten Bodegas fehlten, unter ihnen Del Yerro, Vega Sicilia, Fernández-Pesquera, Ortega Fournier, Callejo und Comenge.