Bei den jüngsten Riesling-Challenges konnten wir gleich zwei hervorragende Kollektionen bewundern: In der Kategorie der trockenen Jungweine war es die von Georg Siben Erben aus der Pfalz, bei den restsüßen die von Eifel-Pfeiffer aus Trittenheim an der Mosel – beide also aus Regionen, in denen man sie auch erwartent konnte, wobei die Mosel bei den süßen sogar fast alle Spitzenplätze belegte. Glänzten die trockenen mit Frucht, Biss und harmonischer Säure, so waren es bei den restsüßen Kabinetten und Spätlesen aromatische Finesse – mit Steinfrucht- und Zitrusnoten –, die gute Säure-Süße-Balance und Länge im Abgang.

Die guten Bewertungen der Weine von Heinz Eifel war dabei nichts wirklich Neues. Solche Noten hatten dessen Weine bei uns bereits in den 1990er Jahren erzielt, und wann immer er in den letzten zehn Jahren bei den Challenges teilnahm, lautete das Verdikt auf „gut“ bis „ausgezeichnet“. Eher überraschend für uns war dagegen die exzellente Performance der Weine vom Meulenhof in Erden, der zuvor erst einmal bei den Challenges teilgenommen hatte und seit Anfang der 2010er Jahre offenbar qualitativ deutlich zulegen konnte.
Insgesamt gesehen ist die Mosel übrigens – vor allem dank ihrer Rieslinge – das in den Verkostungen von enos im Schnitt am besten bewertete aller deutschen Weinbaugebiete, knapp vor der Pfalz und Franken. Auch das vielleicht ein im Vergleich zu den Bewertungen manch anderer Publikationen überraschendes Fazit.
Die Sieger bei den restsüßen Rieslingen
Eifel-Pfeiffer (Trittenheim) – Wehlener Sonnenuhr 2019 Spätlese
Eifel-Pfeiffer (Trittenheim) – Trittenheimer Altärchen 2019 Kabinett
Meulenhof (Erden) – Erdener Treppchen 2019 Spätlese
In den Top Five
Dr. Heyden (Oppenheim) – Oppenheimer Sackträger *** 2019 Spätlese
von Othegraven (Kanzem) – Ockfener Bockstein 2019 Kabinett
ex aequo
Meulenhof (Erden) – Erdener Treppchen Alte Reben 2019 Spätlese