Auch wenn Österreich schon seit langem sehr gute, gelegentlich sogar außergewöhnliche Rotweine erzeugt, wird doch niemand ernsthaft bestreiten, dass die wahre Stärke der österreichischen Winzer auf dem Gebiet der Weißen liegt. Wie in jedem geraden Jahr, bot auch in diesen letzten Mai- und ersten Junitagen die Wiener VieVinum Gelegenheit, die Qualität der österreichischen Weißweinproduktion unter die Lupe zu nehmen. Nein, so großartig wie der Jahrgang 2009, der im Zentrum unseres letzten Weißwein-Reports gestanden hatte, ist dieser 2011er nicht. Zwar gibt es viele sehr gute Weine, aber die Spitze ist doch deutlich dünner als vor zwei Jahren, und wirkliche Traumweine fanden wir auch keine.
Wie vor zwei Jahren versuchten wir, nach dem Besuch der VieVinum noch eine möglichst große Zahl von Weinen in Hamburg nachzuverkosten. Leider scheiterte das am kläglichen Echo aus Österreich, und die Erzeuger, die unserem Aufruf folgten, konnte man an den Fingern der beiden Hände abzählen. Immerhin bot diese kleine Nachverkostung, da einige Weine, die wir bereits in Wien verkostet hatten, erneut angestellt wurden, die Möglichkeit, das Verkostungsresultat von Wien noch einmal zu überprüfen - und zu bestätigen -, aber ein wenig hinterließ die zögerliche Teilnahme an dieser Verkostung erneut den Eindruck, dass der eine oder andere österreichische Winzer sich innerlich schon vom deutschen Markt verabschiedet hat, wie wir vor kurzem an anderer Stelle schrieben.