Der Libanon kennt Höhen und Tiefen, nicht nur in geographischer Hinsicht. Vom einstigen Jet-Set-Treff wurde der kleine, von hohen Bergketten geprägte Zedernstaat im östlichen Mittelmeerraum schon in den 1970er Jahren zum Schauplatz eines fast 20 Jahre dauernden Bürgerkriegs. Hinzu kamen der Konflikt mit Israel, die Auseinandersetzungen zwischen den Religionsgruppen, die jüngsten Flüchtlingswellen aus Syrien … Wie man unter solchen Umständen Wein machen kann? So beginnt die Reportage über das Land der Zedern in der ersten Ausgabe des fünften Jahrgangs von enos. Die Reise nach Beirut, auf den Mount Lebanon und ins Bekaa-Tal bot nicht nur Einblicke in eines der widersprüchlichsten Weinbauländer der Welt, sondern auch Gelegenheit, die Weine einiger der besten Erzeuger des Landes zu verkosten.

Die Resultate dieser Verkostungen sind vor allem angesichts der Umstände, in denen libanesische Erzeuger in den letzten Jahrzehnten Wein machten, mehr als erstaunlich. Klar, die Weine sind sehr "französisch" geprägt, was nicht nur daran liegt, dass der Libanon lange unter französischer Herrschaft war, sondern auch dass Kapital und önologisches Know-How meist aus der Grande Nation stammten. Bemerkenswert vor allem, dass nicht mehr nur Château Musar die Klasse der libanesischen Önologie repräsentiert, sondern auch Belle-Vue, Kefraya, Massaya und andere.
enos verkostet mit dem Stölzle Power Weinkelch von Stölzle Lausitz