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Heilige Madonna, pardon Magdalena

Bis zum Beginn dieses Jahrtausends liefen die Rotweine des Bozener Vororts Sankt Magdalena alias Santa Maddalena deutlich unterhalb des Radars der Weinkritik – in die Ausgabe 1990 des Weinführers „Gambero Rosso“ hatte es gar nur ein einziger Vertreter der Appellation geschafft –, dann kamen erste, wirklich gute Weine auf den Markt. Ein Galadinner, in dessen Verlauf ein ganz hervorragender Vertreter der Kategorie ausgeschenkt wurde, brachte uns dann auf die Idee, einmal eine größere Anzahl Sankt Magdalener „unter die Lupe“ zu nehmen. Mit Erfolg, denn was die Südtiroler Weingüter und Genossenschaftskellereien seit einigen Jahren auf den Markt bringen, kann sich wirklich sehen lassen.

Blick von Sankt Magdalena über die Weinberge der Appellation ins Eisacktal (Foto: E. Supp)

Man muss vielleicht nicht gleich so übertreiben, wie es die Juroren des „Gambero Rosso“ im krassen Kontrast zu den Anfangsjahren ihrer Arbeit in den letzten Jahren taten und gleich ein Dutzend „drei-Gläser“-Bewertungen über den Bozener Hängen „auschütteten“. Aber anerkennen, dass die Weine, eine meist farblich recht helle Cuvée aus den Rebsorten Lagrein und Vernatsch, Statur, Tiefe und Alterungsfähigkeit gewonnen haben, muss man ohne Zweifel. Vor allem die Kellerei Bozen mit ihrem finessenreichen „Moar“ und drei, vier weitere Erzeuger bewiesen, dass der Sankt Magdalener auch im internationalen Vergleich durchaus mithalten kann.

 

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