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Blend Mixologie

Es ist kein Geheimnis, dass viele der größten Weine der Welt, vor allem Rotweine, nicht reinsortig aus einer einzigen Rebsorte gekeltert werden, sondern als Verschnitt, neudeutsch „Blends“ zweier oder mehrerer. Nicht jede Sorte liefert eben ganz alleine die Komplexität eines großen Pinot noir, einer Syrah, eines Nebbiolo oder Tempranillo. Dass dies auch in Österreich gilt, wo die dominierenden Rotweinsorten auf die Namen Blaufränkisch und Zweigelt hören, haben die Verkostungen der letzten Jahrzehnte immer wieder bewiesen, auch wenn es zwei oder drei reinsortige Blaufränkische gibt, die in die Phalanx der „Blends“ vorstoßen konnten.

Fasskeller im Weingut Kollwentz (Foto: E. Supp)

Es hat schon seinen Grund, wenn ein Spitzenwinzer wie Anton Kollwentz, den viele für seinen reinsortigen Cabernet Sauvignon preisen, uns einmal versicherte, sein ganz persönlicher Favorit unter den eigenen Roten sei eigentlich der Steinzeiler, ein Verschnitt aus Blaufränkisch, Cabernet und Zweigelt, der mit dem Jahrgang 2015 auch diese Verkostung für sich entschieden hat.

Vielleicht werden sich in den kommenden Jahren für alle Weintypen auch dezidiert unterschiedliche Weinstile durchsetzen, etwa nach dem Muster „Internationale“ Kraft und Struktur für die „Blends“, Frucht und Spiel für den Zweigelt, terroirgeprägte Aromatik und Eleganz für den Blaufränkischen. Oder so ähnlich!

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