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Weinberge Barbaresco, Piemont, Italien

Piemont 2008

Zwei sehr ungleiche Jahrgänge - der 2004er beim Barolo und der 2005er beim Barbaresco - standen bei den jährlichen Verkostungen im piemontesischen Alba auf dem Prüfstand, eingerahmt von einer kleinen Zahl älterer Weine und anderer Denominationen. Dabei konnte vor allem der Barolo des Jahrgangs 2004 voll und ganz überzeugen. Mit gleich vier "Traumweinen" und einer ganzen Phalanx von 5-Sterne-Gewächsen sowie der höchsten Durchschnittsbewertung der letzten 10 Jahre war dies der beste, gleichmäßigste und harmonischste Barolo-Jahrgang seit langem. Es gab wohl eine kleine Zahl schwächerer Proben zu beklagen, aber keine wirklichen "Ausreißer", die in den letzten Jahren das Bild immer wieder trübten.

Barbaresco mit seinem weithin sichtbaren Turm im Herbst
Barbaresco mit seinem weithin sichtbaren Turm im Herbst (Foto: E. Supp)

Dass eine Reihe so genannter "exzellenter" Erzeuger leider wieder einmal den verschiedenen Proben, auf denen wir die Weine bewerten konnten - zu 90 % in rigoroser Blindprobe - fernblieb, lässt vermuten, dass das Gesamtbild sogar noch ein wenig besser hätte ausfallen können. Unsere Leser muss das nicht bekümmern, da sie unter den teilnehmenden Erzeugerbetrieben eine solche Menge exzellenter Weine finden könnten, dass sie die Weine der Snobs nicht einmal vermissen müssen.
Beim Barbaresco 2005 sah die Sachlage dagegen deutlich anders aus. Da gab es nicht nur keine "Traumweine" zu genießen, sondern auch die Durchschnittsbewertung lag, war einer der niedrigsten der letzten Jahre. Generell scheinen die Erzeuger im Barbaresco-Gebiet noch immer nicht genaue zu wissen, welchen Weintyp sie eigentlich erzeugen wollen, und allzu viele versuchen es immer noch mit Barolo-Kopien, anstatt ganz auf Eleganz und Finesse zu setzen.

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