Angekündigt und versprochen hatte ich diese Verkostung bereits im vergangenen Juni, als ENO WorldWine den Report über badische Weine aus den weißen Burgundersorten veröffentlichte. Wie bei den weißen, war auch die Resonanz auf die Bitte um Muster aus den roten Burgundersorten - um ehrlich zu sein, hatte sich nur ein Frühburgunder unter die vielen Spätburgunder verirrt - wieder sehr positiv, auch wenn unverständlicher Weise einige der Erzeuger fehlten, die bei den Weißweinen sehr gut abgeschnitten hatten. Ob sie sich die Teilnahme bei den Roten nicht zutrauten? Oder sich bei den Weißen noch bessere Bewertungen erhofft hatten und jetzt die Schmollschnute zogen? Schade eigentlich, denn ich bin sicher, viele von ihnen hätten auch bei dieser Verkostung gut ausgesehen.
Dafür schnitten einige, die bei den Weißen eher im Durchschnitt gelandet waren, diesmal bemerkenswert gut ab, so beispielsweise das Weingut Bimmerle, und wieder andere, die bei den Weißen nicht mitgemacht hatten, landeten jetzt ganz oben in den Ergebnislisten - so zum Beispiel Hartmut Schlumberger.
Was die verkosteten Jahrgänge angeht - wir hatten um Einsendung des jeweils jüngsten, gefüllten Jahrgangs gebieten - so war von 2008 bis 2012 alles vertreten, mit den 2011ern als klaren Siegern. Alkohol gab es reichlich - 15,5 Vol.-% war der Spitzenwert, aber die Vertreter mit den hohen Werten landeten weder alle ganz oben (oder ganz unten, wie das vielleicht bei einigen der Fall gewesen wäre, die erst das Etikett anschauen und dann den Wein verkosten), noch waren sie es, die am unangenehmsten nach Alkohol rochen oder schmeckten. Summa summarum was das eine sehr spannende Verkostung, und wenn mich der Teufel reitet, werde ich in absehbarer Zeit einmal die besten badischen Pinots mit den besten von der Ahr, aus Frankreich und aus der Neuen Welt gemeinsam in eine Vergleichsprobe stellen.