Es ist die alte Diskussion: Sind die deutschen Spätburgunder inzwischen so gut wie die Weine von der Côte d‘Or oder haben die Franzosen immer noch die Nase vorn. Nun, wenn man unsere Bewertungen der besten Weine aus beiden Welten betrachtet, dann wird man nicht umhin kommen, den Gewächsen aus dem Burgund immer noch einen kleinen Vorsprung hinsichtlich Aromatik und Struktur zu attestieren, aber der ist inzwischen wirklich klein. So klein, dass man sich zu Recht fragen darf, ob dieser Vorsprung die immer noch enormen Preisunterschiede rechtfertigt.
Baden und die Pfalz waren die großen Gewinner unseres diesjährigen Spätburgunder-Challenges. Das muss an sich nicht überraschen. Auffällig war beim Betrachten der Resultate unserer Verkostungen dagegen sowohl, dass andere Weinbaugebiete wie etwa Franken oder der Rheingau diesmal extrem wenige Pinots angestellt hatten, als auch die Tatsache, dass die Mosel eine kleine, aber sehr feine Serie Rotweine präsentieren konnte. Ob die Sorte für die Riesling-Spezialisten von den Steilhängen zwischen Winningen und Trier zu einem neuen, lohnenden Geschäftsmodell werden kann?
Die besten Spätburgunder der enos-Challenges 2018
Die Sieger
Knab (Endingen) – Endinger Engelsberg Spätburgunder *** QbA trocken 2015
Wilhelmshof (Siebeldingen) – Siebeldingen im Sonnenschein Spätburgunder Alte Reben Wilhelm Spätlese trocken 2015
Lidy (Frankweiler) – Frankweiler Kalkgrube Spätburgunder QbA trocken 2015
In den Top Ten
Lidy (Frankweiler) – Frankweiler Biengarten Spätburgunder QbA trocken 2015
Horst Sauer (Escherndorf) – Escherndorfer Fürstenberg Spätburgunder S QbA trocken 2014
Stromberg-Zabergäu (Brackenheim) – Württemberg Spätburgunder Epos I QbA trocken 2014
Schlossgut Ebringen (Ebringen) – Ebringer Leinele Pinot noir QbA trocken 2015
Philipp Kuhn (Laumersheim) – Laumersheimer Steinbuckel Pinot noir Großes Gewächs 2014
Aufricht (Stetten) – Meersburger Mocken Spätburgunder Isabel 3 Lilien QbA trocken 2015
Knab (Endingen) – Endinger Engelsberg Spätburgunder *** “R” QbA trocken 2015