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Donauherrschaft

Der Grüne Veltliner ist in der Donaurepubik eine echte Macht. Nicht nur, dass er mit rund 50 Prozent den größten Anteil an den Rebflächen des Landes belegt – in unserer Verkostung stellte er etwa ein Drittel der Muster –, er hat auch in der jüngeren Vergangenheit am meisten Aufsehen erregt. Ungezählt die Verkostungen, in denen österreichische Veltliner selbst mit weißen Grands Crus aus dem Burgund verglichen wurden und dabei durchaus gut aussahen, was auch immer man von solchen Vergleichen halten mag.

Was die Jahrgänge betrifft, so hatten eindeutig die 2019er Weine die Nase vorn. Sie stellen nicht nur neun der 14 Sieger, sondern mit dem Lamm von Schloss Gobelsburg – passend zur diesjährigen 850-Jahrfeier des Weinguts – auch den einzigen, der einer Bewertung als Traumwein nahekam. Dass eine kleine Zahl Prestigebetriebe wie Pichler, Hirtzberger, Prager oder Knoll keine Muster anstellten, fiel bei einem solchen Ergebnis praktisch nicht mehr ins Gewicht. Allenfalls darf man sich fragen, ob deren Weine immer noch so deutlich an der Spitze gestanden hätte, wie man es aus vergangenen Jahrzehnten einmal gewohnt war.

Dass die besten Veltliner aus dem Anbaugebiet Kamptal bei Langenlois kamen, war nicht wirklich eine Überraschung. Auch nicht, dass Kremstal und Wachau ebenfalls mit hervorragenden Weinen glänzten – erwähnenswert allenfalls, dass auch ein burgenländischer Veltliner gute Noten erhielt – so wie ja auch umgekehrt Weinvierteler Rote in den Kategorien Zweigelt und Blaufränkisch unserer diesjährigen Verkostungen sehr gut abschnitten.

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