Dass der Grüne Veltliner Herrscher über den Donauweinbau ist, gilt auch für das renommierteste der Anbaugebiete an den Ufern des Zehn-Länder-Stroms, die Wachau. Zumindest gilt es mengenmäßig. Was dagegen die Qualitäten angeht, dürfte ihm die Nobelrebsorte Riesling hier im Prinzip den Rang ablaufen. Und das, obwohl sie auf den Terrassen zwischen Krems und Spitz nur 13 Prozent der Flächen belegt.

Im Prinzip, denn in unseren Verkostungen schlug sich das leider nicht nieder, da die Wachauer Winzer insgesamt recht wenige Weine angestellt hatten. Und so gehören auch die Spitzenplätze dieser Kategorie Weinen aus Krems- und Kamptal, die auch bereits beim Veltliner brilliert hatten – einzige Ausnahmen ein Wein der Domäne Wachau aus der Riede (Lage) Achleiten, der es in die Top Five schaffte und der „Vom Stein“ des Weinguts Nikolaihof.
Auch hier überzeugten vor allem die 2019er Weine, auch wenn der Vorsprung vor den 2020ern nicht ganz so ausgeprägt war wie bei den Veltlinern. Dass sich Winzer, die Veltliner „können“, auch beim Riesling gut „schlagen“, ist sicherlich keine Überraschung –
Schloss Gobelsburg, der Geyerhof, Birgit Eichinger, die bereits erwähnte Domäne Wachau oder auch der Weinvierteler Pfaffl belegten diese (Binsen)Weisheit voll und ganz.