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Es trendet weiß im deutschen Land

Es gibt nur wenige Rebsorten, die Weine so unterschiedlicher aromatischer Ausprägung hervorbringen können wie Sauvignon blanc. Von den mineralischen und Beerenaromen in Weinen aus reifen Trauben bis zu den grasig-vegetabilischen kühlerer Gebiete reicht die Palette. Das, sowie der Erfolg, den die Sorte in für die hiesigen Märkte neuen Übersee-Weinbaugebieten, Neuseeland allen voran, dürften zumindest einige der Gründe dafür gewesen sein, dass Sauvignon blanc auch in Deutschland in den letzten Jahrzehnten zunehmend Verbreitung fand. Für den Qualitätsweinbau zugelassen wurde er erst zu Anfang dieses Jahrtausends, und in den Rebsorten-Lexika von Galet bzw. von Robinson, Harding und Vouillamoz ist er für Deutschland noch gar nicht bzw. ohne Angabe der Rebfläche aufgeführt.

2020 waren bereits 1661 Hektar mit der Sorte bestockt, und seither konnten wir für enos Weine von insgesamt 80 Erzeugern verkosten - für ein Land, das keine Sauvignon-Tradition besitzt, eine doch erstaunliche Zahl. Dass darunter noch keine als „Traumweine“ bewerteten Gewächse waren, muss nicht erstaunen, aber schaut man sich die Zahl der Fünf-Sterne-Weine an, so kann man durchaus zur Auffassung gelangen, dass die Sorte auch hierzulande Potenzial hat. Was die verschiedenen Anbaugebiete betrifft, so scheinen vor allem die Pfalz, Baden, Rheinhessen, der Rheingau und Franken vielversprechend, wo die besten Riesling-Erzeuger auch die besten Sauvignons hervorzubringen scheinen.

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