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Österreich, Wachau, Weißenkirchen, Ried Klaus

Ein toller Jahrgang – Österreich 2013

Eigentlich dachte ich, Österreich sei für dieses Jahr mit dem großen Report Österreichs Klassiker vom Anfang des Jahres gut und erschöpfend abgehandelt, aber dann kam die Weinmesse VieVinum in der Wiener Hofburg, und mit ihr ein Weißweinjahrgang, wie ich ihn schon lange nicht mehr verkostet habe.

Ein wenig erinnerten mich die Weine des Jahres 2013 an meine Verkostungen der 2010er Roten aus Bordeaux, auch wenn der Vergleich ein wenig hinken mag, so unterschiedlich, wie die beiden Weintypen letztlich sind. Gemeinsam war den beiden so verschiedenen Provenienzen dann aber doch, dass sie eine ungewöhnliche Harmonie ausstrahlten, dass sie über fast das gesamte Angebot hinweg perfekte Balance aus Stoff und Frische, aus Frucht und Struktur, aus Schmelz und Säure zeigten und zeigen.

Einen ungewöhnlich reichen und harmonischen Weißweinjahrgang haben die österreichischen Weinbaugebiete, allen voran Kremstal, Kamptal und (im Bild) Wachau, 2013 hervorgebracht. (Foto: E. Supp)

Was die Weißweinerzeuger angeht, liefert Österreich allerdings schon seit einer Weile keine großartigen Überraschungen mehr - bei den Roten sieht das zum Glück noch ein wenig anders aus. Allenfalls rutscht der eine oder andere Winzer in unserer Bewertung auf 10-Jahres-Basis einmal einen halben Punkt nach oben oder nach unten, aber die (Weiß)Weinrevolutionen finden derzeit wohl in anderen Ländern statt. Sei's drum, wird sich der Weinfreund sagen, solange mir Weingüter wie Ott, Geyerhof, Bründlmayer, F. X. Pichler und Pichler-Krutzler, Veyder-Malberg und wie sie alle heißen, so grandiose Weine liefern, kann ich auf immer neue Namen gerne verzichten.

Noch schöner: Da nicht wenige der exzellenten Weine dieses Jahrgangs auch zu akzeptablen Preisen vermarktet werden, kann es eigentlich auch von dieser Seite kaum Klagen geben. Es sei denn, man bestünde darauf, nur und ausschließlich die Weine jener Handvoll Winzer zu trinken, deren Weine preislich schon seit langem jenseits von Gut und Böse angesiedelt sind. Aber für diese Art Etikettentrinker machen wir ja unsere Verkostungen nicht, oder?

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