Rheingau, Rheingau über alles ... so könnte man das Ergebnis des diesjährigen, dritten Deutschen Riesling-Challenge zusammenfassen: Drei Rheingauer auf den ersten drei Plätzen und 10 unter den besten 22 Weinen. Dabei hatten Rheingauer Winzer nicht einmal die meisten Weine angestellt: Dieses Primat fiel den rheinhessischen Erzeugern zu, die mit 36 Etiketten das stärkste Kontingent stellten, aber nur drei Top-Platzierungen erzielen konnten. Das prozentual beste Resultat dagegen verbuchten die hinter den Rheingauern die fränkischen Winzer, die mit nur sieben angestellten Weinen immerhin zwei Top-Platzierungen erreichten.



Insgesamt wurden in diesem Jahr deutlich weniger Weine angestellt, als im Vorjahr. Das mag damit zu tun haben, dass die Zeitschrift Effilee nicht mehr als Partner dabei war und enos, unser neues Printmagazin, weithin unbekannt und zum Zeitpunkt der Ausschreibung noch gar nicht auf dem Markt.
Es mag auch damit zu tun haben, dass der angeforderte Jahrgang 2013 bei den trockenen Weine wirklich sehr schwierig war - durch die Bank weg schnitten Weine, die im vergangenen und in diesem Jahr angestellt wurden, mit dem 2013er Jahrgang schwächer ab. Einzelne Ausnahmen bestätigten diese Regel.
Das heißt allerdings nicht, dass die Weine schlecht waren, sie waren sogar von erstaunlich gleichmäßiger Qualität: Richtige Ausreißer waren praktisch nicht dabei - im Unterschied zu Vorjahren. Dafür fehlten aber auch, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die wirklichen Traumweine. In diesem Panorama stellte der Rheingau die harmonischsten und am besten balancierten Weine, das zeigten sowohl die Vorproben als auch die Schlussverkostung.
Wie in den vergangenen Jahren wurden die Weine in einem zweistufigen Verfahren blind bewertet: Zunächst gab es eine Vorverkostung in kleiner Runde, abschließend wurden die besten 33 Weine in einer großen Schlussverkostung im Hamburger Restaurant Nil noch einmal bewertet. Das Ergebnis der beiden Runden ging im Verhältnis 30 : 70 in die Endnote ein. Wir danken den unermüdlichen Verkostern für ihre Mitarbeit: Elisabeth Füngers vom Restaurant Nil, dem Weinhändler Anton Viehhauser, Gerhard Retter von der Fischerklause Lütjensee und Eberhard Jourdan aus Ahrensburg.